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Ver.de: Versicherung in Grün

„Geld ist der Sauerstoff, der das Feuer der globalen Erwärmung antreibt“, sagt der US-amerikanische Umweltaktivist Bill Mc Kibben. Und er hat recht.

Wie funktioniert eine Versicherung:

Gegen einen festen Beitrag übernehmen die Versicherungsgesellschaften Risiken ihrer Kund*in*en. So zahlt zum Beispiel meine Haftpflichtversicherung den Schaden, wenn ich aus Versehen die Sachen einer anderen Person beschädigt habe. Die Risiko-Lebensversicherung zahlt einen festen Beitrag, wenn die versicherte Person gestorben ist. Krankenversicherungen zahlen für ihre Versicherten medizinische Behandlungen und eine Unfallversicherung kommt für Unfallschäden ihrer  Kunden auf. Dahinter steckt die Idee, dass viele Versicherte mit relativ geringen regelmäßig eingezahlten Beiträgen große Schäden leichter tragen können, als der oder die Betroffene alleine. Der Versicherungskonzern AXA erklärt das Prinzip hier ganz gut.

Das Geld der Versicherten nachhaltig anlegen

Um auch große Schäden zum Beispiel nach Naturkatastrophen begleichen zu können, sammeln vor allem die großen Versicherungskonzerne wie AXA ergo oder Allianz mit zahlreichen Versicherten sehr viel Geld ein. Das müssen sie  – möglichst rentabel – „parken“. Allein die deutschen Sach- und Unfallversicherer haben 2019  fast 168 Milliarden Euro ihrer Kund*inn*en  in Anleihen, Aktien und Immobilien investiert. Doch kaum jemand weiß, was genau mit dem Geld passiert – geschweige denn wie sich diese Investments auf Umwelt und Klima auswirken.

Die 2016 in München gegründete Genossenschaft ver.de richtet nun ein Versicherungsunternehmen ein, das das Geld der Versicherten ausschließlich nachhaltig anlegt, also zum Beispiel in sozialen Unternehmen, erneuerbaren Energien und anderen gesellschaftlich sinnvollen Projekten.

Allianz und Munich Re versichern auch Ölbohrungen

Inzwischen werben auch die Versicherungskonzerne mit der „Nachhaltigkeit“ ihrer Geldanlagen. Schließlich sind sie die ersten, die die Rechnungen zum Beispiel für Unwetterschäden in Folge der Klimakrise präsentiert bekommen. Sie haben daher ein großes Interesse daran, die Erhitzung unseres Planeten zu bremsen. Allerdings bewegen sich so große Unternehmen nur langsam. Ver.de ist da schneller,, eindeutiger und wirkt hoffentlich als Stachel im Hintern von Allianz, ergo, AXA und all den anderen. Noch versichern zum Beispiel die Allianz und der Rückversicherer (so etwas wie eine Versicherung der Versicherungsgesellschaften) Öl- und Gasförderanlagen.

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Geschrieben von Robert B. Fishman

freier Autor, Journalist, Reporter (Radio und Printmedien), Fotograf, Workshop-Trainer, Moderator und Reiseleiter

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