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Einseitiger Radio-Beitrag als "Faktencheck" zu Elektrosensibilität

Wenn sich öffentlich-rechtliche Sender zum Sprachrohr der Industrie machen

Immer wieder muß man leider fest stellen, dass öffentlich-rechtliche Medien ganz im Sinne der Industrie berichten, besonders beim Themenkreis Elektrosensibilität und Probleme durch Elektrosmog.

So berichtete der Bayrische Rundfunk am 15.03.2024 um 6:00 in der Radiowelt, Reihe „Faktenfuchs“ ‚Elektromagnetische Felder lösen nicht „Elektrosensibilität“ aus‘

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/elektromagnetische-felder-loesen-nicht-elektrosensibilitaet-aus-faktenfuchs,U704yVK

… Angeblich krank durch elektromagnetische Felder | Doch es gibt keine Belege für eine Verbindung | Schutzkleidung im Alltag ist nicht nötig | Es gibt aber einen Verdacht auf einen Auslöser – den „Nocebo“ Effekt …

Da wird mal wieder behauptet, unterhalb der Grenzwerte gäbe es keinerlei Nachweise für gesundheitliche Schäden. Die Betroffenen bilden sich den Zusammenhang zwischen Ihren Beschwerden, die immerhin als real und behandlungswürdig anerkannt werden, und den elektromagnetischen Feldern bloß ein, eben der „Nocebo“ Effekt…

„…Wissenschaftlich gesehen gibt es bislang keinen Beweis für einen Ursache-Wirkung-Zusammenhang zwischen den Feldern und den berichteten Beschwerden….“

Was ist das für eine Wissenschaft?

Es wird ein  Physiker (Alexander Leymann) vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als Referenz angegeben – Es wird auch nicht erwähnt, dass die „Experten“ des BfS lediglich das thermische Dogma vertreten, es gäbe, wenn dann nur Schäden durch übermässige Erwärmung aufgrund elektromagnetischer Strahlung, und davor würden die geltenden Grenzwerte schützen. – Die deutschen Grenzwerte sind übrigens mit Abstand die höchsten weltweit…

– Und nur die Erwärmung zu berücksichtigen widerspricht jeglicher wissenschaftlich systematischer Vorgehensweise. Dies ist ungefähr so, als würde man Radioaktivität nur mit dem Thermometer messen – Dilettantismus pur…

Dieses Bundesamt hat sich leider immer wieder zum Sprachrohr der Industrie gemacht, es werden, wie der Name schon sagt, die Strahlen geschützt, aber nicht die Bevölkerung. Also kann das BfS leider nicht als glaubwürdige Quelle anerkannt werden…

Mediziner oder Biologen wurden von den Journalisten erst gar nicht gefragt – wie verträgt sich so etwas mit gründlicher Recherche?

An wissenschaftlichen Belegen werden nur Provokations-Studien aufgeführt, die hier leider nur eine begrenzte Aussagekraft haben, da die meisten Probleme durch eine langfristige Befeldung entstehen. Typisch ist hier, dass die Probanden immer mal wieder ohne deren Wissen kurzfristig bestrahlt werden, und sie dann sagen sollen, ob sie etwas spüren oder nicht.

Immerhin kan man sich so einen „wissenschaftlichen Anstrich“ geben, um so dem Normalbürger Glaubwürdigkeit und Seriösität zu suggerieren.

Andere Studien, die längerfristige Wirkungen untersucht haben, wie z.B. die Naila-Studie, die Reflex-Studie, die NTP-Studie mit Tieren oder die Ramazzini-Studie, um nur einige wenige zu nennen, wurden beflissentlich ignoriert.

Was ist mit den ganzen Tierstudien, wie z-B. die Rinderstudien von 2000/2001? Es ist kaum anzunehmen, dass die Tiere sich das bloß ,einbilden und allein durch den blossen Anblick der Sendeanlagen krank werden und es nur aufgrund von Psychosen zu Mißbildungen bei Neugeborenen kommt.

Oder den Untersuchungen von Frau Dr. Krout mit ihren Lamas? – Der Puls der Tiere geht in die Höhe und der Herzrhythnus verändert sich – genau wie bei den Menschen, sobald sie in den Bereich eines Senders kommen… – Bilden die sich das bloß ein?

Oder warum wohl wird Elektrosensibilität als umweltbedingte Behinderung und als funktionelle Beeinträchtigung in Schweden anerkannt und die Betroffen können dort auf Hilfen und Unterstützung durch die öffentliche Hand zählen? – Nur in Deutschland werden diese Menschen mit Ihren Problemen allein gelassen, von wegen goßer Worte zum Thema Inklusion, statt dessen begegnet man Ihnen mit Ignoranz und sozialer Kälte – armes Deutschland…

Dann wird über das wirtschaftliche Interesse der Anbieter von (angeblich unnötiger) Strahlensschutzkleidung und anderer Abschirmmassnahmen schwadroniert, das wirtschaftliche Interesse der Techkonzerne und der Mobilfunkanbieter am weiteren Ausbau der Mobilfunktechnologie wird allerdings verschwiegen…

Statt dessen wird kritiklos das Mantra der Industrie verbeitet:
„…Magnetische oder elektromagnetische Felder in alltagstypischen Stärken können Menschen nicht wahrnehmen. Es gibt keinen Beleg für eine gesteigerte Empfindlichkeit, genannt „Elektrosensibilität“ oder „Elektrohypersensibilität“…“

Fazit

Es ist sehr bequem, die Probleme der Betroffenen einfach als „psychisch“ abzutun, da kann man dann so weiter machen wie bisher, Hauptsache der Rubel rollt. Ob dabei immer mehr Leute zu Schaden kommen, wird negiert – für einen öffentlich-rechtlichen Sender, der von den (Zwangs-)Gebühren der Leute lebt, eigentlich eine Blamage, da solche Sender laut Rundfunkgesetz im Gegenzug zu neutraler Berichterstattung verpflichtet sind!

Eine Diskriminierung der Betroffenen ist jedenfalls definitiv der falsche Weg! – Woher kommt wohl das Wort „Lügenpresse“??

Eine saubere journalistische Arbeit sieht anders aus – Wollte der Autor hier seine persönliche Meinung zum Ausdruck bringen? Will der Sender die Interessen seiner Werbekunden vertreten? – Neutrale und sachliche Berichterstattung ist das jedenfalls nicht!

Interssanterweise kam am 02.04.2024 auf BR alpha ein Beitrag und eine Podiumsdiskussion über fake-news. Ein Zuschauer forderte drastische Strafen für die Verbreitung von Falschmeldungen…

Nur – wer entscheidet, was ist Fakt und was ist fake? Was wird toleriert und was wird bestraft?
Genau genommen müssten Beiträge wie diese als gezielte Falschmeldungen im wirtschaftlichen Interesse der Industrie geahndet werden.

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Artikel auf option.news

Diskriminierung von EHS-Betroffenen im öffentlich-rechtlichen TV

Schweden macht die Kehrtwende im Bildungswesen vor

Die Arroganz der Macht als Nährboden für Verschwörungstheorien

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Elektro(hyper)sensibilität

Wen oder Was schützen die Grenzwerte für Mobilfunk-Strahlung?

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Bildquelle:

Voksempfänger: Hartono auf Pixabay

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Geschrieben von Georg Vor

Da das Thema „Schäden durch Mobilfunk“ offiziell gerne tot geschwiegen wird, möchte ich Möglichkeiten der Information über die Risiken der mobilen Datenübertragung mittels gepulster Mikrowellen geben.
Ebenso möchte ich über die Risken einer ungehemmten und unreflektierten Digitalisierung aufklären...
Bitte besuchen Sie auch die angegebenen Referenz-Artikel, dort werden ständig neue Infos eingepflegt..."

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