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Künstliche Intelligenz: Chatbots bei Liebeskummer?

Künstliche Intelligenz (kurz: KI) ist schon lange nicht mehr nur eine Zukunftsvorstellung. Die positiven Aspekte der KI werden bereits in verschiedenen Bereichen eingesetzt: zum Beispiel zur Förderung der Effizienz in Unternehmen, als Mittel zur Forschung, im normalen Alltag (siehe Siri und Alexa), aber auch als Unterstützung im Gesundheitsbereich. Auch beim Thema Umwelt könnte die künstliche Intelligenz eine große Rolle in der Zukunft spielen.

Gerade zu Zeiten der Pandemie findet die KI ihren Weg zu den Menschen. Zum Beispiel durch sogenannte „Chatbots“, die durch Algorithmen programmiert werden, um eine virtuelle Konversation mit Menschen zu führen. Auch hier gibt es bereits unterschiedliche Themengebiete: als Stütze in der Therapie bei psychischen Störungsbildern oder als Mittel für Entertainment.

Der Chatbot „Ibindo“(vermutlich aus dem bayerischen „Ich bin da“ übersetzt) wird beispielsweise bei Liebeskummer eingesetzt. Mittels Techniken der Verhaltenstherapie und systemischen Coaching bekommen Menschen mit Liebeskummer die Gelegenheit, ein therapeutisch-ähnliches Gespräch zu führen. Sowohl über diese Techniken, als auch über konkrete Ratschläge und Übungen wird der Nutzer im Chat ausreichend informiert und aufgeklärt. Eine Hilfe zur Selbsthilfe also. Der „Ibindo“ Chatbot meldet sich bei Menschen mit Liebeskummer bei Bedarf sogar täglich und fragt nach, wie es Ihnen geht. Die Sorge, dass der Chatbot bei ernsten Fällen beispielsweise einer Depression nicht unbedingt als Lösung genutzt werden sollte, wird ebenfalls von den Gründern der KI aufgegriffen, da sie im Chat auch auf Suizidalität eingehen. Auch hier bieten sich diverse Angebote der Telefonseelsorge. Bisher ist es nämlich weiterhin so, dass die KI einen echten ausgebildeten Therapeuten nicht ersetzen kann.

Auch der Chatbot „Elia/ Stayathomebot“ gibt Tipps und Denkanstöße von sich, mit einem besonderen Fokus auf die Schwierigkeiten zu Zeiten der Corona-Pandemie. Mit ein wenig Humor und Emojis entsteht eine Art Konversation mit dem Chatbot. Hier kann auf beiden Seiten erzählt, aber auch zugehört werden. Gerade für Menschen, die durch Ausgangsbeschränkungen wenig Kontakt Möglichkeiten haben, könnte diese Art der künstlichen Intelligenz als Mittel zur Überbrückung dieser Zeit hilfreich sein.

Bisher ist es noch so, dass diese zwei Formen der Chatbots nur auf Facebook zu nutzen sind. Hier kann einfach per Messenger eine Nachricht geschrieben werden und man bekommt binnen wenigen Sekunden eine Antwort. Zwar berichten beide Chatbots beinahe schon mit Verlegenheit, dass es an der ein oder anderen Stelle noch hapert – mit ein bisschen Zeit und mehr Investition könnten diese Formen der künstlichen Intelligenz jedoch noch ausgebaut werden und somit eine tolle Lösung gerade zu Zeiten der Isolation sein.

Foto: Jem Sahagun auf Unsplash

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Geschrieben von Nina von Kalckreuth

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