Auf 150 Billionen US-Dollar (USD) schätzt die Wirtschaftsberatungsgesellschaft Boston Consulting Group (BCG) den Wert der weltweiten Wälder. Das sei mehr als der aktuelle Preis aller Aktien ( rund 87 Billionen Dollar) und allen Goldes, das die Menschheit je gefördert hat (zwölf Bio. USD zum aktuell hohen Kurs).
Wälder speichern große Mengen CO2, reinigen Wasser und Luft, bieten Tieren und Pflanzen einen Lebensraum und bieten Millionen Menschen eine Existenzgrundlage. Trotzdem verschwände jede Minute (!) eine Waldfläche so groß wie 30 Fußballfelder.
Würden die Menschen die „Arbeit“ der Wälder durch Technik ersetzen, kostete dies 135 Billionen Dollar. Das wären rund 17.000 Dollar für jeden Menschen auf der Welt.
Wald bedeckt heute etwa 30% der Landfläche auf unserem Planeten. Davon stehen ein Fünftel in Russland, zwölf Prozent in Brasilien, neun Prozent in Kanada, acht Prozent in den USA und fünf Prozent in China.
„Holzfäller im Amazonas machen kein Home-Office“
Wenn wir so weiter machen wie bisher, wird knapp ein Drittel dieser Wälder bis 2050 verschwinden. Dies entspricht einem Verlust von etwa 50 Billionen Dollar. Zum Vergleich: Die Corona-Krise hat die Menschheit bisher rund 16 Billionen Dollar gekostet.
Doch was bedroht den Wald? Für die BCG sind es weniger Waldbrände und Schädlinge, sondern zu 70% die Klimaerwärmung und Abholzung. Während der Corona-Krise hat sich die Zerstörung des Amazonas-Regenwalds weiter beschleunigt. „Illegale Holzfäller machen kein Home-Office“, sagte dazu Romulo Batista von Greenpeace der deutschen Presseagentur dpa. Die Wissenschaftler der BCG nennen fünf entscheidende Schritte zur Rettung der Wälder:
– Bäume pflanzen
– nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder, d.h. wir dürfen nicht mehr abholzen als nachwächst. Bisher werden der BCG zufolge nur 40% der weltweiten Wälder nachhaltig bewirtschaftet.
– eine nachhaltigere Landwirtschaft
– weniger Fleisch produzieren und essen
– für Palmöl, Soja, Rindfleisch und Nutzholz dürfen keine Wälder mehr gefällt werden
– gebrauchtes Holz müssen wir wiederverwerten statt neues zu „ernten“
– die Erderwärmung müssen wir auf höchstens 2 Grad im Durchschnitt begrenzen. Dies haben die Staaten im Abkommen von Paris vereinbart. Bisher hält sich jedoch kaum jemand daran.
So könnte die Menschheit den Verlust von Wald und ihrem Wert bis 2050 zumindest auf zehn Prozent gegenüber heute begrenzen. Um den kompletten Wert der Wälder zu retten, müssten wir der Studie zufolge viele neue pflanzen. Dazu bräuchten wir mindestens eine Fläche so groß wie Australien.
Den Wert der Wälder in Deutschland (ca. 0,3% des weltweiten Waldes) veranschlagt die Boston Consulting Group auf etwa 725 Milliarden Euro. Hier bedrohen Dürre und Schädlinge bis 2050 etwa zehn Prozent der Waldfläche.
Robert B. Fishman
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